Lipödem & Lymphödem


Was ist ein Lip- und Lymphödem?
Wo kann es her kommen und was kann es verstärken?
Was kann dabei helfen?

Lipödem:

Das Lipödem ist eine Fettverteilungsstörung. Dabei kommt es zu einer Vermehrung des Fettgewebes an den Extremitäten. Oft tritt das Lipödem zusammen mit einer Adipositas auf. Es sind fast ausschließlich nur Frauen betroffen.

Jede 10. Frau leidet an Lipödem. Dennoch ist es leider wenig erforscht, aber man hat festgestellt, dass es eine erblich bedingte Komponete gibt und der Hormonhaushalt Einfluss darauf hat. So kommt es häufig vor, dass das Lipödem erstmals in der Pupertät, nach einer Schwangerschaft oder in den Wechseljahren auftritt oder dabei verstärkt wird (s.g. Schub).
Das Lipödem wird in 3 Stadien aufgeteilt:
Stadium 1: Die Hautoberfläche ist noch glatt, aber die Unterhaut verdickt und das Fettgewebe wird feinkörnig.
Statium 2: Das Fettgewebe wird grobkörnig und die Haut uneben. Sie sieht auf wie eine Matratze (Matratzenhaut).
Stadium 3: Ausgeprägte Hautdeformierungen mit Fettlappen und Wülsten sind typisch für das 3. Stadium.

Die Symptome:

- Schnelle Gewichtszunahme und Umfangsvermehrung 

an Armen und Beinen

- Druckempfindlichkeit und Schmerzen
- Schnell entstehende blaue Flecken
- Spannungsgefühl in Armen und Beinen
- Knötchen unter der Haut

Dabei muss man klar zwischen Adipositas, der krankhaften Fettleibigkeit, und Lipödem unterscheiden. Eine Adipositas ist mit gesunder Ernährung und ausreichend Bewegung zu heilen. Ein Lipödem ist nicht heilbar. Man kann es legendlich durch die konventionelle Therapie gut im Griff behalten. Auch bei Gewichtsverlust bleiben die Umfänge an Armen und Beiden verstärkt. 

Konservative Therapie bei Lipödem

Zur klassischen Therapie von Lipödem gehört eine gute Kompressionsversorgung:
Die Kompression macht das Gewebe lockerer und weicher.
Es lindert den Druckschmerz und packt das empfindliche Gewebe ein. Beim Gehen werden die Stoßkräfte vermindert und es entsteht eine Micromassage. Die Lymphflüssigkeit wird besser abtransportiert und ein gleichzeitiges Auftreten von einem Lymphödem wird gemindert.
Das Wichtigste bei der Kompressionsversorgung ist, dass sie perfekt sitzt wie eine zweite Haut!

Die Manuelle Lymphdrainage:
Durch das Lipödem kommt es häufig zu einem Lymphödem, da das krankhafte Fett die Lymphbahnen beeinträchtigen kann.
Auch ohne Lymphödem ist daher eine Physiotherapie sehr zu empfehlen. Die Lyphdrainage regt das Lymphsystem an und nimmt Druck vom Gewebe. Dabei wird das Gewebe auch nochmal gelockert.

Ernährung und Bewegung:
Grundsätzlich gilt, um ein Lipödem so gut es geht einzudemmen, ist eine ausgewogene gesunde Ernährung (Ernährungspyramide).  Von krassen Diäten wird absolut abgeraten. Solch einseitige und/oder unterkalorische Ernährung kann einen neuen Schub auslösen, da der Körper unter Stress gerät und dies wieder den Hormonhaushalt verändert. 

Ausreichend Bewegung ist natürlich auch ein wichtiger Bestandteil. Hierbei gilt es darauf zu achten, keine extremen Sportarten zu praktizieren. Das überanspruchen von Muskeln führt zur Laktatbildung, was wiederum den Fettabbau hindert. Auch Joggen ist kontraproduktiv durch die vermehrte Stoßkraft auf die Beine und dessen Gewebe.
Am besten geeignet ist jede Form von Wassersport.
- Schwimmen
- Aqua Fitness
- Aqua Cycling
Aber auch ausdauernde Spaziergänge und Walken sind eine gute Unterstützung. 
Es ist alles erlaubt, was gut tut und keine Schmerzen verursacht.

Lymphödem

Das Lymphödem ist eine sicht- und tastbare Flüssigkeitsansammlung im Zwischenzellraum. Es wird durch eine mechanische Disfunktion des Lymphgefäßsystems hervorgerufen. Dabei wird die Lymphflüssigkeit nicht mehr ausreichend über die Lymphgefäße abtransportiert. Dies führt zu einem Rückstau und zur Ansammlung von Flüssigkeit in den Zellzwischenräumen. Neben den Extremitäten können auch das Gesicht, der Hals, der Rumpf und die Genitalien betroffen sein. 
Das Lymphödem ist im Vergleich zum Lipödem nicht schmerzhaft. 
Das Lymphödem wird in 3 Stadien aufgeteilt:
Stadium 1: nur wenige, kleine, lokal begrenzte Gewebsveränderungen. Das Ödem ist noch teigig-weich, es kann mit dem Finger noch leicht eine „Delle“ eingedrückt werden. Ein Hochlagern des Ödems (soweit möglich) reduziert in gewissem Maße die Schwellung. 

Stadium 2: Das Ödem ist hart und reagiert auf Hochlagern nicht mehr mit Abschwellung. Mit dem Finger lässt sich keine oder nur noch eine sehr flache Delle in die Haut drücken.

Stadium 3: Das betroffene Körperteil ist möglicherweise bis zur Unförmigkeit geschwollen. Durch die Schwellung ist die Beweglichkeit stark eingeschränkt. Die Haut neigt zu Bläschen und Fisteln, Ekzemen und schlecht heilenden Wunden.

Die Therapie bei einem Lymphödem ist ändlich wie bei einem Lipödem: 
- manuelle Lymphdrainage
- maschinelle Lymphdrainage (Lymphomat)
- Kompressionsversorgung
- Entstauungstherapie
- spezielle Bewegungstherapien in Kompression